Ortsverband Sonthofen - Ulm - Stuttgart
gegründet 14.04.1981 als Ortsverband Sonthofen, am 16.07.2014 Zusammenschluß mit dem Ortsverband Ulm, seit 23.11.2016 in Patenschaft mit der FJgKp Ulm verbunden und am 13.04.2024 Zusammenschluß mit dem OV Stuttgart
Die Generaloberst-Beck-Kaserne in Sonthofen im Um- und Ausbau
Kirschbaum mit Burg (Bild: Günther von Ameln)
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von Karl-Heinz Kreutz und Günther von Ameln Die für 2014 geplanten Tiefbauarbeiten sind zum Abschluss gekommen. Wozu insbesondere die langen Versorgungsleitungen in Verbindung mit dem Kanal- und Straßenbau gehörten. Eine Zisterne für Feuerlöschwasser wurde im oberen Burghof und eine Rigole (Regenwasserversickerungsanlage) südlich des Sonnenhofes eingebaut. Zudem ist im weiten Rund der ehemaligen Hindernisbahn ein Regenwasser- Rückhaltebecken entstanden. Und der neu angelegte Kasernenzaun entlang der Hofener Straße, wurde im Bereich der ehemaligen Hauptwache und des Technisches Bereiches geschlossen. Für das neue Jahr 2015, wurden der Beginn der Hochbaumaßnahmen und der Ausbau der entkernten Gebäude angekündigt. Dabei ist zunächst beabsichtigt, der Bau der Werkstätten im Bereich der ehemaligen Kraftfahrzeughallen und ein Selbstschutz-Ausbildungszentrum in der Nähe des neuen Heizwerkes, sowie der Ausbau der ersten Doppel- und auch Einzelzimmer in den vorhandenen Unterkunftsgebäuden. Darüber hinaus soll an der vorderen Burgauffahrt das Stabsgebäude und der Turm saniert werden. Im Turm sollen Sportstätten, ein Hörsaal, die Kapelle und ein Dokumentationszentrum eingerichtet werden. Der Turm, das Wahrzeichen der Burg, ist noch immer imponierend mit seinem Tonnengewölbe und den vielen Stufen. Die wenigsten Begeher werden sich der unterschiedlichen Gestaltung der Treppen bewusst. So muss man gemäß Hartmut Happel*, die ersten vier breit ausgelegten Treppen eigentlich „hinauf schreiten“, um dann in die Kapelle zu gelangen. Wer nach ganz oben will, muss 170 Treppenstufen bewältigen. Damit entspricht der Turm mit seiner Höhe von 42 Metern einem Hochhaus mit 14 Stockwerken à 3 Meter. Die Geschichte der „Burgkapelle“ begann mit dem Antrag des Oberst Krähe, seinerzeit Kommandeur des Lehrstabes A der ersten Lehrgänge für die Führungskräfte der Bundeswehr. Er schlug die Einrichtung einer katholischen Kapelle in der GOB-Kaserne vor, da bereits ein evangelischer Andachtsraum vorhanden war. Vorgeschlagen wurde dafür ein Raum im ersten Stock des Turmes. 1960 wurde mit den Baumaßnahmen begonnen. 1961 kam eine Sakristei hinzu. Die Weihe der Kapelle fand am 28. Februar 1962 durch den damaligen Militärbischof Dr. Franz Hengsbach statt, dem späteren Kardinal und Ehrenmitglied der Kameradschaft der Feldjäger. Als Patron der Burgkapelle ist der hl. Georg, einer der 14 Nothelfer der um 303 n.Chr. als römischer Soldat den Märtyrertod erlitt, ausgewählt worden. Die „Burgkapelle“ wurde seitdem für Standortgottesdienste, Familiengottesdienste und persönliche Anlässe wie Taufen und Hochzeiten, aber auch anlässlich der Feldjägertage zur Besinnung genutzt. Heute ist die Kapelle ausgeräumt und gleicht einer Baustelle. Ziel aller Bauvorhaben ist die Kaserne der kurzen Wege mit dem Qualitätsanspruch für eine moderne zeitgemäße Ausbildung im Jahr 2018, nicht so wie noch in den 70er Jahren. Und so wird wohl noch einiges verändert werden. Die Schießanlage in Winkel und den Übungsplatz in Bodelsberg will die Bundeswehr behalten, nicht aber den „Standortübungsplatz Höhe 996“, der einigen Feldjägergenerationen bestimmt noch in „guter“ Erinnerung ist. Wir aber beobachten und berichten weiter.
*Hauptmann a.D. Hartmut Happel ist ein ausgewiesener Kenner der Sonthofer Burg und Mitglied der Kameradschaft der Feldjäger e.V. im Ortsverband Sonthofen-Ulm. Im Jahr 2011 erschien sein 2. Buch: „N.S.Ordensburg Sonthofen: Nutzung und Bedeutung für Sonthofen einst und jetzt“. Das Buch ist erhältlich über: www.ordensburg.info und enthält zahlreiche, zum großen Teil unveröffentlichte Fotos und Berichte.
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von links: der Mitlitäroberpfarrer Alois Krautwurst, der Generalvikar Prälat Georg Werthmann, der Militärbischof Franz Hengsbach und der Wehrbereichsdekan Prälat Anton Kuhn. Im Vorhof der Burg anläßlich der Weihung der Burgkapelle